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Krätze behandeln: Fragen Sie unsere Experten - einfach, schnell und ohne Wartezeit
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Bei Krätze handelt es sich um eine parasitäre Infektionserkrankung mit Krätzmilben, die hoch ansteckend ist. Die Verbreitung erfolgt über direkten und längeren Körperkontakt. Besonders gefährdet sind dabei Mütter, Kinder und Personen in pflegenden Berufen.
Krätze ist vom Moment der Infektion bis zum Ende der erfolgreichen Therapie ansteckend. Daher ist bei einem Krätze-Verdacht enger Körperkontakt zu meiden.
Bei direktem und längerem Körperkontakt können Krätzmilben von einem Menschen auf den anderen übertragen werden. Bei einer schwereren Krätzinfektion reicht hingegen bereits ein kurzes Händeschütteln für eine Übertragung aus. Selten können Krätzmilben über Textilien übertragen werden.
Bei Krätze hilft eine vom Hautarzt verschriebene Creme- oder Tablettentherapie gegen die in der Haut lebende Krätzmilbe. Die Diagnose und Therapie müssen von einem fachkundigen Hautarzt überwacht werden, da eine Überdosierung der Medikamente toxisch wirken kann.
Die Symptome von Krätze zeichnen sich optisch durch Hautrötungen, Knötchen und Bläschen aus. Teils sind Krätzmilbengänge unter der Haut erkennbar. Je nach Juckreiz können Betroffene verkrustete Hautpartien haben.
Oberarzt Universitätsspital Zürich
Die in Fachkreisen als Skabies bekannte Hauterkrankung Krätze ist eine parasitäre Infektionserkrankung der Haut, die bei Kontakt hoch ansteckend ist und daher zügig behandelt werden sollte. Krätze selbst ist seit Anbeginn der medizinischen Aufzeichnungen bekannt und betrifft rund 15% der Bevölkerung in Entwicklungs- und Schwellenländern. Auffällig ist dabei, dass besonders in kälteren Regionen größere Infektionszahlen vorliegen. Das begründet sich auch darin, dass die verursachenden Krätzmilben durch niedrige Temperaturen länger auf Textilien überleben können. Risikogruppen in Mitteleuropa stellen vor allem Mütter, Kinder und sexuell aktive Menschen dar. Entgegen der weitläufigen Meinung, dass eine Krätzinfektion einzig mit schlechter Hygiene einhergeht, ist die Verbreitung auf lokale Begebenheiten zurückzuführen. In sozialen Einrichtungen wie Altenheimen, Kindergärten, Schulen und Co. kommt es gehäuft zu Körperkontakt, weswegen sich die Krätzmilbe leichter ausbreiten kann.
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Parasitosen (=parasitäre Infektionserkrankungen) werden durch Parasiten verursacht. Diese benötigen fremde Organismen zur Ernährung und Fortpflanzung, weswegen sie ohne Wirt nicht überlebensfähig sind.
Ursächlich für die Skabies-Erkrankung ist die Krätzmilbe. Damit sie überleben kann, benötigt sie einen menschlichen Wirt, von dem sie sich ernährt und in dem sie sich weiter fortpflanzen kann. Nach der Übertragung bohren sich befruchtete Weibchen kleine Tunnel in die oberste Hautschicht (=Stratum corneum). Nach mehreren Wochen legen die Milben Kot und Eier ab, die Larven schlüpfen, werden nach rund zwei Wochen geschlechtsreif und begatten sich. Daraufhin sterben die Männchen ab und der Kreislauf beginnt erneut.
Die Symptome von Skabies werden durch eine Immunreaktion des Körpers auf die Milben und deren Hinterlassenschaften ausgelöst. So entstehen Juckreiz, Rötungen und Schwellungen durch die Antwort des Immunsystems. Bis es zu einer Reaktion des Immunsystems kommt, können bei einer Erstinfektion mehrere Wochen vergehen, während bei einer erneuten Ansteckung die Symptome meist innerhalb weniger Tage auftreten, da der Körper über sogenannte Gedächtniszellen verfügt.
Infektion: Wie erfolgt die Ansteckung mit Krätze?
Bei längerem Körperkontakt (Spielen, Kuscheln, Geschlechtsverkehr, Pflege, etc.) kann die Krätzmilbe von Mensch zu Mensch übertragen werden. Ein kurzes Händeschütteln reicht in der Regel nicht für eine Übertragung aus.
Ausnahme: Bei einer Infektion mit Borkenkrätze ist bereits beim Händeschütteln eine Infektion möglich.
Milben können zwar von Tieren auf Menschen übergehen, sterben jedoch relativ schnell ab, da der Mensch keinen geeigneten Wirt für diesen Milbentyp darstellt.
Ohne Wirt kann die Krätzmilbe noch rund zwei Tage auf Textilien (Bettwäsche, Kleidung, Sofa, etc.) überleben. Daher ist die Übertragung über Textilien eher selten, jedoch insb. bei Borkenkrätze möglich.
Achtung
Die ersten Symptome treten erst nach rund zwei bis fünf Wochen auf. Ansteckend ist die Infektion jedoch schon von Anfang an.
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Die Krätzmilbe zählt zu den Ektoparasiten.
Die Diagnose Skabies wird durch den Hautarzt gestellt. Zur Diagnosesicherung bedient sich der Arzt verschiedener Möglichkeiten. Mit Hilfe eines Dermatoskopes kann ein optischer Nachweis der Milben in den obersten Hautschichten erfolgen. Doch auch durch eine mikroskopische Untersuchung von abgetragenen Hautschuppen betroffener Hautareale lässt sich eine Skabies häufig nachweisen. Ein Nachweis gelingt nicht immer, sodass gelegentlich verschiedene andere Diagnosen mit ähnlicher Symptomatik ausgeschlossen werden müssen.
Potentielle Differentialdiagnosen:
Pruriginöses Ekzem
Insektenstiche
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Milben selbst sind äußerst schwierig zu finden. Infizierte Patienten haben üblicherweise nur vereinzelte Milben in der Haut. Oft gelingt die Diagnosestellung nur durch den Nachweis von Milbenkot oder Eiern.
Neben der oben genannten Therapie ist die Durchführung von einigen allgemeinen Maßnahmen notwendig. Bettwäsche und Kleidung sollten bei 60 Grad gewaschen werden, um die Milben abzutöten. Möbel können durch intensives Staubsaugen ebenfalls von den Parasiten befreit werden, während nicht waschbare Textilien auch eingefroren oder über mehrere Tage ohne Körperkontakt gelagert werden können. Betroffene selbst sollten zudem täglich die Bettwäsche, Handtücher und Kleidung wechseln.
Sollte es im direkten Umfeld eine infizierte Person geben, ist es wichtig, keine gemeinsamen Textilien zu verwenden. Je nach Empfehlung des Arztes kann in diesen Fällen auch eine Therapie sinnvoll sein.
Die Therapie von Krätze ist in der Regel erfolgversprechend. Ziel ist es, die Parasiten abzutöten. Nach einem erfolgreichen Abtöten der Parasiten können Symptome weiterhin anhalten, da die auslösenden Reize immer noch in der Haut zu finden sind. Zur Regeneration der Haut können im Anschluss an die Behandlung rückfettende und antientzündliche Cremes bzw. Salben eingesetzt werden.
Topische Behandlung
Eine topische Behandlung ist eine lokale Wirkstofftherapie, die nur auf den betroffenen Hautstellen angewandt wird.
Systemische Behandlung
Bei einer systemischen Behandlung wird das Medikament eingenommen und über das Blutgefäßsystem verteilt.
Die Prognose an sich ist gut, sodass innerhalb weniger Tage die Krätzmilben abgetötet werden können. Bei stärkeren Formen oder Risikopatienten ist ein stationärer Aufenthalt empfehlenswert.
Der am Universitätsspital Zürich praktizierende Dermatologe Dr. Greis erklärt, was seinen Patienten wirklich geholfen hat.
„Wichtig ist eine Mitbehandlung aller Personen im gleichen Haushalt, da andernfalls eine wiederholte, gegenseitige Ansteckung (sog. Ping-Pong-Effekt) riskiert wird.“
– Dr. med. Christian Greis