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Vitiligo behandeln: Fragen Sie unsere Experten - einfach, schnell und ohne Wartezeit
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Vitiligo gehört zu den chronischen Erkrankungen der Haut. Eine spontane Rückbildung der helleren Hautareale ist eher selten. Auch mit adäquater Therapie ist die Repigmentierung nicht immer komplett möglich.
Die Weißfleckenkrankheit kann in Schüben auftreten. Auch progressive Verläufe mit kontinuierlicher Zunahme betroffener Areale oder stabile Verläufe sind möglich. Es kommt jedoch in der Regel nicht zu einem Ausbreiten über den gesamten Körper. Meist kommt die Erkrankung nach einigen Jahren zum Stillstand.
Von Patienten wird gelegentlich ein Juckreiz an nicht betroffenen Arealen der Haut beschrieben, an denen dann später eine Entfärbung der Haut zu sehen ist.
Die Entfärbung der Haut bei Vitiligo entsteht auf Basis eines entzündlichen Prozesses. Dabei kommt es im Rahmen der Entzündung zu einem Verlust der Pigmentzellen (Melanozyten). Der genaue Mechanismus ist jedoch noch nicht in der Gänze verstanden.
Vitiligo ist die häufigste Erkrankung aus der Gruppe der erworbenen also nicht angeborenen Hypopigmentierungen. Die Erkrankung tritt in Europa bei ca. 1% der Bevölkerung und dabei meist zwischen dem 10. und 30. Lebensjahr auf. Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen.
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Erworbene, also nicht angeborene Pigmentstörungen treten insgesamt häufig auf. Am verbreitesten in der Gruppe der Erkrankungen mit verminderter Pigmentierung ist der Vitiligo, die sogenannte Weißfleckenkrankheit. Sie führt in der Regel bei Betroffenen zu keinen körperlichen Beschwerden, aber zu weißen pigmentfreien Flecken auf der Haut. Besonders wegen der psychischen Belastung wünschen sich Betroffene häufig eine Behandlung.
Die Hauterkrankung Vitiligo, auch Weißfleckenkrankheit genannt, ist durch fortschreitende Depigmentierungen gekennzeichnet. Der entweder lokalisiert oder verteilt auftretende Farbverlust der Haut entsteht auf Basis entzündlicher Prozesse, die die Pigmentzellen der Haut (Melanozyten) angreifen. Dies mündet in das Auftreten von weißen Flecken bei Betroffenen. Die Vitiligo-Krankheit verursacht in der Regel keine Beschwerden, jedoch sind einige Patienten gleichzeitig von weiteren Autoimmunerkrankungen betroffen. Als nicht-angeborene Erkrankung tritt der Vitiligo gleichverteilt bei der erwachsenen Bevölkerung und bei Kindern/Jugendlichen auf.
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Menschen der Öffentlichkeit, wie beispielsweise das von Vitiligo betroffene Model Winnie Harlow, versuchen für die Erkrankung und die damit häufig verbundene Stigmatisierung und Ausgrenzung durch ihre Arbeit zu sensibilisieren. Auch andere Betroffene, wie der Sänger Micheal Jackson, haben in der Vergangenheit öffentlich über ihre Erkrankung gesprochen.
Die natürliche Hautfarbe entsteht durch das von den Pigmentzellen Melanozyten produzierte Farbpigment Melanin. Diese speziellen Zellen sind in der obersten Hautschicht, der Epidermis, zu finden. Sie sondern das Melanin in ihre Umgebung ab.
Bei der Krankheitsentstehung der Vitiligo steht ein entzündliches Geschehen im Vordergrund. Im Rahmen dieser entzündlichen Vorgänge kommt es zu einem Untergang an Melanozyten und folglich zu einer lokal aufgehellten Hautfarbe. Auf Basis von Studien und deren Ergebnissen werden mehrere Möglichkeiten der Krankheitsentstehung diskutiert, wobei die nötigen Informationen für die Bestimmung des genauen Mechanismus weiterhin nicht gegeben sind. Jedoch treten bei Betroffenen parallel manchmal bestimmte Autoimmunkrankheiten auf.
Potentielle Ursachen oder mögliche begünstigende Faktoren:
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Das Köbner Phänomen beschreibt auftretende Hautveränderungen, die charakteristisch sind für die vorhandene Hauterkrankung, nach unspezifischer mechanischer Reizung an eben diesen Stellen.
Vitiligo ist gekennzeichnet durch scharf begrenzte weiße Flecken unterschiedlicher Größe und Form, die häufig von einem Randsaum umgeben sind, der dunkler ist als der restliche Hautton. Neu betroffene Areale können in Schüben oder konstant entstehen. Die entfärbten Areale können sich im Verlauf der Erkrankung vergrößern und konfluieren. Doch auch eine Stabilisierung der Erkrankung also das Ausbleiben neu auftretender Hautveränderungen ist möglich. Auch Haare an Kopf, Körper und dem Genitalbereich sowie Wimpern und Augenbrauen in den betroffenen Arealen können weiß sein (Leukotrichie). Gelegentlich tritt im Anfangsstadium vor dem Entstehen einer neuen Hautveränderung lokal ein Juckreiz auf. Weitere körperliche Symptome sind nicht typisch für die Weißfleckenkrankheit.
Es wird bei der Vitiligo zwischen der lokalisierten, generalisierten und universellen Form unterschieden, die jeweils die Ausdehnung der weißen Flecken beschreiben. Bei der lokalisierten Form treten an vereinzelten Körperstellen Hautveränderungen auf. Bei der generalisierten Form findet man die Hautveränderungen entweder am gesamten Köper und symmetrisch verteilt oder mit Fokus auf Gesicht, Hände und Füße. Diese Form der Vitiligo tritt häufiger zusammen mit anderen Autoimmunerkrankungen auf. Bei der universellen Vitiligo sind über 80% der Körperoberfläche betroffen.
Die Weißfleckenkrankheit wird außerdem in einen Typ 1 und 2 unterschieden. Diese Unterscheidung beschreibt den Zeitpunkt des Auftretens der ersten weißen Flecken. Der seltenere Typ 1 tritt bereits bei Kindern auf, wohingegen Vitiligo Typ 2 sich erst nach der Pubertät manifestiert.
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Sehr selten können auch das Auge und das Innenohr betroffen sein, wobei es zu einer schlechteren Funktion der beiden Organe mit vermindertem Hören und einer Entzündung des Auges kommen kann.
Vitiligo wird hauptsächlich anhand des klinischen Bildes diagnostiziert. Laboruntersuchungen, Biopsien und klinische Untersuchungen können jedoch die Diagnose bestätigen oder weitere Hinweise liefern. Die Veränderung der Haut ähnelt für Laien auch Pityriasis versicolor alba, Pityriasis alba und Naevus anaemicus. Auch Leukoderm und Lichen sclerosus et atrophicus können optisch mit der Weißfleckenkrankheit verwechselt werden. Fachärzte der Dermatologie können diese Erkrankungen jedoch meist sicher unterscheiden.
In der Histologie also der Analyse entnommener Haut fällt zusätzlich das Fehlen von den Pigmentzellen, den Melanoyzten und dem Farbpigment Melanin an den betroffenen Stellen auf. Bei beginnender Erkrankung sind die Melanozyten noch zu sehen, doch sind dann vermehrt Abwehrzellen vorhanden.
Im Woodlicht leuchten die betroffenen Herde außerdem weiß-gelblich. Zusätzlich kann das Blut auf bestimmte Antikörper, Schilddrüsenwerte und Zuckerwerte untersucht werden.
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Das Woodlicht beschreibt eine spezielle Lampe, die die Früherkennung einiger dermatologischen Erkrankungen ermöglicht. Unter ihrem Licht mit spezifischer Wellenlänge leuchtet die betroffene Haut in der für die jeweilige Erkrankung charakteristischen Farbe.
Die Entstehung der entzündlichen Reaktion im Rahmen der Vitiligo konnte noch nicht abschließend geklärt werden. Dementsprechend sind keine präventiven Maßnahmen zur Neuentstehung von Hautveränderungen bekannt, auch nachdem die Diagnose bereits gestellt wurde.
Ein konsequenter Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor an der gesamten Hautoberfläche, jedoch speziell an betroffenen Arealen ist von monumentaler Bedeutung. Wie bei vielen Erkrankungen können natürlich eine gesunde Ernährung, die Reduzierung von Stress und die Unterstützung des Immunsystem eine Hilfe in der Therapie der Vitiligo sein.
Die Behandlung der Vitiligo erfolgt symptomatisch: Mit Cremes, medikamentöser interner Therapie und Bestrahlungen. Vitiligo ist als Grunderkrankung nicht heilbar, doch kann das Auftreten neuer Flecken vermindert oder sogar verhindert werden. Jedoch können auch bei optimaler Behandlung der Weißfleckenkrankheit die Erwartungen der Patienten an eine komplette und gleichmäßige Repigmentierung leider nicht immer erfüllt werden.
Die am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf praktizierende Dermatologin Dr. med. Jungclaus erklärt, was ihren Patienten wirklich geholfen hat.
„Vitiligo ist keine lebensbedrohliche Erkrankung und führt zu keinen körperlichen Beschwerden. Natürlich kann sie für Betroffene trotzdem psychisch belastend sein.“
-Dr. med. Karoline Jungclaus
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Leider sehen sich auch heute noch Patienten mit Vorurteilen bezüglich ihrer Erkrankung konfrontiert. Der Besuch einer Selbsthilfegruppe oder psychologische Unterstützung sind in solchen Fällen empfehlenswert.